selbstgenähte Musselintücher
- melacavo
- 16. Jan. 2024
- 5 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 28. Jan. 2024
DIY-Schnuffeltücher mit Nähanleitung und Achtsamkeitstipps
Babys können viele davon gebrauchen... Warum nicht einfach selbst nähen?

Musselintücher sind nicht nur praktisch, sondern auch vielseitig und angenehm auf der Haut: als Tücher für Babys beim Stillen oder zum Kuscheln, als dünne Zudecke im Sommer, als Sonnenschutz am Kinderwagen, als Schal für Kinder oder Erwachsene oder oder…
Auch liebevoll als „Schnuffeltücher“ bekannt können sie eine entscheidende Rolle in der Selbstberuhigung spielen und die Kinder viele Jahre durch die Kindheit begleiten. In diesem DIY-Blogartikel findest du eine Anleitung, wie du ganz einfach deine eigenen Musselintücher nähen und somit Geld sparen kannst. Zusätzlich teile ich einige Achtsamkeitstipps, um das Nähen zu einem entspannten Erlebnis zum Krafttanken zu machen.
Für das Nähen der Baby-Musslintücher brauchst du:
Musselin-Stoff (60x60 bis 100x100 cm pro Tuch)
Farblich passendes Garn
Ggf. Stoffstift
Schere
Nähmaschine (oder Nadel und Faden)
Maßband
Bügeleisen und Bügelbrett
Nähanleitung
1. Stoff zuschneiden
Lege den Musselin-Stoff aus und markiere mit Schneiderkreide oder Stoffstift die gewünschte Größe des Tuchs. Ein gängiges Maß ist 70x70 cm. Du kannst die Tücher natürlich ganz deinen Bedürfnissen anpassen - auch kleinere oder größere Tücher können sehr praktisch sein.
Schneide den Stoff entlang der Markierung quadratisch aus. Eine Versäuberung der Kanten ist meiner Erfahrung nach nicht zwingend notwendig, da alle Ränder nach innen schauen und mechanisch nicht beansprucht werden.
2. Saum bügeln
Bügele die Kanten des Musselintuchs sorgfältig zweimal um, indem du die Stoffkante zweimal etwa 1 cm nach innen faltest. So wirst du einen sauberen Saum erhalten.
3. Vorbereiten der Briefecken
Damit das Tuch so kuschelig wie möglich wird, kannst du mit dem Nähen von Briefecken dicke Enden an den Ecken vermeiden: Auf den Fotos siehst du die einzelnen Schritte illustriert.
Falte zunächst eine Ecke im 45 Grad-Winkel und markiere mit dem Stoffstift die Stelle, an der die zuvor gebügelten Kanten innen zusammentreffen und zeichne im 45 Grad-Winkel zur äußeren Kante des Tuchs mit dem Stoffstift eine Linie ein.
Nähe entlang dieser Linie mit einem einfachen Geradstich und schneide das Ende knapp daneben ab.
Forme dann die Ecke aus, indem du die Naht nach innen klappst und ggf. einmal darüber bügelst.
4. Saum nähen
Nun fehlt nur noch einmal außen um das Tuch herum zu nähen - am besten mit weitem Geradstich in gleichmäßigem Abstand zur Stoffkante. An den Ecken wendest du die Richtung immer genau auf der diagonalen Naht.
5. optional Veredelung ganz nach deinem Geschmack
Wenn du es schlicht magst und du mit deinem Ergebnis bereits zufrieden bist, bist du schon fertig :-)!
Wenn du möchtest und dich kreativ austoben möchtest, kannst du das Tuch noch mit Stickereien oder Borten verzieren.
Das Tuch wird nach dem Waschen in der Regel noch weicher. Es lohnt sich bei der Wahl des Stoffes auf die Qualität zu achten - dann verwäscht der Stoff in der Regel nicht allzu rasch und ist vor allen Dingen so kuschelig (und nicht kratzig oder störrisch) wie wir ihn uns wünschen…
Das Nähen von Musselintüchern geht über die einfache Handwerkskunst hinaus. Das Nähen von Musselintüchern ist nicht nur eine praktische Fertigkeit, sondern auch eine Gelegenheit zur Achtsamkeit. Nutze diese DIY-Anleitung, um nicht nur schöne Tücher herzustellen, sondern auch um dich und deinen Alltag ein wenig zu entschleunigen und bewusster zu leben.
Achtsamkeitstipps beim Nähen
Was hat das Ganze jetzt mit Achtsamkeit zu tun? Letztendlich geht es bei Achtsamkeit immer darum, ganz bei uns selbst und bewusst im jetzigen Moment zu leben. Jede DIY-Tätigkeit eignet sich da meines Erachtens perfekt als Übungsfeld und als achtsame Aktivität, die uns helfen kann zu uns zu kommen, uns zu entspannen und dabei Kraft zu tanken. Zudem macht es mich persönlich immer ungemein zufrieden etwas selbst mit den eigenen Händen geschaffen zu haben. Hier einige Anregungen, die du beim Nähen ausprobieren kannst. Das Nähen der Tücher bietet sich hierfür besonders an, weil es so einfach ist und dementsprechend wenig Konzentration erfordert - beinahe kann es die Nähmaschine von alleine, sodass du dich währenddessen tiefenentspannen kannst :-)
1. Atme tief ein und aus
Beginne jede Nähsitzung mit ein paar tiefen Atemzügen, um dich zu entspannen, im Moment anzukommen und um dich ganz auf das Kommende konzentrieren zu können.
2. Fokussiere dich auf deine Bewegungen
Konzentriere dich bewusst auf jeden Schritt, den du ausführst. Gehe einen nach dem anderen, ohne Hast möglichst schnell am Ziel ankommen zu wollen. Lass dich nicht vom nächsten oder übernächsten Schritt ablenken, sondern bleib immer ganz dabei, was jetzt gerade dran ist.
3. Welche Empfindungen hast du dabei?
Wie fühlt sich der Stoff unter deinen Fingern an? Welches Geräusch macht die Schere, wenn sie den Stoff schneidet? Wie laut ist deine Nähmaschine? (Wichtig dabei - versuche dich von einer Wertung frei zu machen… Ich muss gerade beim Schreiben dabei schmunzeln, da ich eine wirklich laute Nähmaschine habe und mich das manchmal stört - besonders wenn ich mich an einem Nähabend während des Nähen mit einer Freundin unterhalten möchte... und mir schon lange eine wunderbar leise surrende Nähmaschine wünsche… soviel zur Wertfreiheit…) Lass dich nicht ablenken und bringe deine Aufmerksamkeit immer wieder sanft zu deinen Empfindungen zurück, wenn sie beginnt woandershin zu schweifen. Wenn Gedanken auftauchen, beobachte sie und lass sie weiterziehen ohne sie genau zu verfolgen. Vielleicht hilft dir dabei das Bild von vorbeiziehenden Wolken - lass auftauchende Gedanken einfach vorbeiziehen wie Wolken - schau sie dir kurz an und lass sie dann auch wieder los.
4. Genieße den Prozess
Betrachte das Nähen als eine kreative Auszeit. Genieße den Prozess und lass dir Zeit. Es geht nicht darum schnell fertig zu werden und das fertige Werk in den Händen zu halten, sondern es geht um die entspannte Zeit mit dir selbst auf dem Weg dorthin. Dein Werk wird dich dann im Nachhinein unter anderem auch daran erinnern, dass du dir beim Nähen diese Zeit und die Ruhe gegönnt hast.
5. Schätze dein Werk
Nimm dir nach dem Nähen einen Moment, um kurz innezuhalten und dein selbstgemachtes Musselintuch zu betrachten und zu schätzen. Du darfst ruhig stolz auf dich sein: vielleicht ist es dein erstes Nähprojekt oder vielleicht kannst du stolz darauf sein, dir eine Auszeit vom Alltag geschenkt zu haben.
Schnuffeltücher sind nicht nur für Babys und Kleinkinder von Bedeutung. Die weichen Texturen und vertraute Gerüche können hervorragend beruhigen und trösten. Gerade in stressigen Momenten oder als Schlafhilfe können Schnuffeltücher als verlässliche Begleiter dienen.
Sowohl beim Nähen als auch beim späteren Nutzen der Tücher kannst du also das Wohlbefinden und die Entspannung fördern - von dir und von deinem Kind. Am Rande angemerkt, sind dein Wohlbefinden und das deines Kindes ohnehin eng verbunden. Und indem du etwas für dein eigenes Wohlbefinden tust, trägst du automatisch auch immer zum Wohlbefinden deines Kindes bei. Nutze dieses DIY-Projekt, um Kreativität auszuleben und um dein Wohlbefinden zu steigern und dich zu entspannen. Viel Spaß beim Nähen, Entspannen und Genießen der beruhigenden Wirkung deiner selbstgemachten Tücher!
Wenn dir der Beitrag gefällt, teile ihn gerne oder hinterlass mir einen Kommentar. Ich freue mich auf deine Rückmeldung. Hier findest du weitere Nähprojekte, zum Beispiel Räuberhalstücher für deine Kinder aus den Musselinresten oder bunte Wimpelketten oder eine praktische und schöne Einschlagdecke für den Baby-Autositz.
Eine Umarmung und bis bald!

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